Geige (Violine)

In ihrer jetzigen Form existiert die Violine seit der Barock-Musik in Italien und ist spätestens seit dem Aufkommen großer Sinfonieorchester nicht mehr aus der klassischen Musik wegzudenken. Im Jazz, der Folklore und der Pop und Rock Musik, in der Mittelalterlichen Musik, Renaissance (Kunstmusik), Barock, Klassik, Romantik, Musik des 20. und 21.Jahrhunderts, Experimentelle Musik, Jazz, Musik aus anderen Kulturen, Ethnologische Musik, Musik mit elektronisch verfremdeten (verstärkten) Instrumenten ebenfalls eingesetzt.

Als Beispiele für berühmte geigende Persönlichkeiten gelten Stéphane Grappelli, Klaus der Geiger, Didier Lockwood, Zbiginiew Seifert, Jean-Luc Ponty, Joe Vinuti, Didier Lockwood, Charlie Parker, Thelonius Monk.

Zum Erlernen dieses ausdrucksstarken Streichinstrument ist gerade am Anfang ein wenig Geduld erforderlich, da das Gehör und die Fingerfertigkeit aufeinander abgestimmt werden müssen. Ist diese erste Hürde jedoch genommen, bietet die Geige einen hohen Genuss beim Spielen!

Die Geige ist ein zu den Kastenhalslauten gehörendes Streichinstrument. Ihre vier Saiten (g – d– a – e) werden mit einem Bogen gestrichen.

Der Resonanzkörper wird aus Decke, Boden und Zargenkranz gebildet. Zur Verleimung der einzelnen Bauteile wird Knochenleim(Warmleim) oder Hautleim verwendet. Der Boden ist meistens aus Ahorn gefertigt (sehr selten Pappel oder Weide) und ebenfalls gewölbt.

Der Boden kann einteilig oder aus zwei miteinander verleimten Teilen gefertigt sein, was an der spiegelsymmetrischen Maserung des Holzes zu erkennen ist. Der Bogen besteht häufig aus dem Rotholz Pernambuk.
Gutes Pernambuk ist gerade gewachsen und die Fasern verlaufen parallel, die Bogenstange kann besonders dünn gearbeitet werden und weist eine ideale Elastizität auf. Pernambuk eignet sich somit besonders für qualitativ hochwertige Bögen. Da das Vorkommen der Holzart begrenzt ist, haben Pernambukbögen einen hohen Preis. Einfachere Schülerbögen sind meist aus Brasilholz gefertigt.

Erste Vorläufer der Violine stammen aus dem spanisch-maurischen Raum im 8.Jahrhundert.

Körper, Technik und Instrument werden ein Ganzes, gepaart mit Liebe und Hingabe zum Instrument und zur Musik.

 Des weiteren verfügt die Geige und der Geigenunterricht, das Geigenspiel über eine Vielfalt an Lernangeboten.

– Notenlesen
– Rhythmustraining/Rhythmusempfinden
– Gehörbildung (Sensibilisierung intervallspezifischen Hörens)
– Harmonielehre
– Körperbewusstsein
– Körperarbeit
– Körperschulung
– Atmen
– Singen
– Bewegung und Tanz
– Haltung
– Mentales Training
– Förderung der Eigenwahrnehmung
– Förderung der sozialen Empfindsamkeit
– Gestaltung der Körperbewegung mit dem Instrument
– Intensive Wahrnehmung von Spannung und Entspannung, Atemschulung
– Schulung der Unabhängigkeit von linker und rechter Hand
– Förderung der Phantasie
– Ausdrucksvolles Musizieren
– Selbstständige Interpretation

Das Erlernen des Geigenspiels findet auf verschiedenen Ebenen statt:

musikalisch, emotional, visuell, auditiv, analytisch, sinnlich, motorisch.

Die Melodie in verschiedenen Tonarten zu spielen (Transposition) fördert das lineare, intervallische Denken und damit das vom Notenbild unabhängige Spiel. Um eine bestmögliche musikalische Entwicklung zu ermöglichen, sollten die SchülerInnen zu einem möglichst frühen Zeitpunkt der Instrumentalausbildung in eine Ensemblesituation eingebunden werden.

Mit der Geige kann sehr früh begonnen werden. Instrumente für Kinder ermöglichen einen Einstieg ab ca. Vorschulalter, 4-5 Jahren. Damit die Kinder sich die Namen der Saiten merken können (G-D-A-E), haben sich Lehrer eine „Eselsbrücke“ ausgedacht: Geh Du Alter Esel.

Es ist allerdings auch nie zu spät, um mit der Geige anzufangen.

Am Anfang empfehlen wir ein Instrument zu leihen, oder einen Mietkauf zu vereinbaren. Wir können ihnen gerne kompetente Geigenbauer empfehlen.

Mit der Geige kann man neben der Klassik auch Klezmer und Jazz erlernen!

DER GEIGER

Unterm Arm die Violine,
Auf dem Haupte Brillantine,
So besteigt mit ernster Mine
Er die kunstverseuchte Bühne.
Mit den Haaren von ’nem Pferde
Streicht er weitentrückt der Erde
Voll Gefühl und Herzenswärme
Über straff gespannte Därme.
Und der Lauscher dieser Handlung
Denkt infolge innerer Wandlung
An die Pfoten grauer Katzen:
Auch ein Geiger kann gut kratzen.

Heinz Erhard

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